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Studiotheaterstück „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind
06.11.2015 - 20:00
Der Monolog „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind war in der Spielzeit 1984/85 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen und ist seitdem ein echter Dauerbrenner. Dabei klingt die Geschichte erst einmal ziemlich unspektakulär. Die Hauptfigur, ein Mann Mitte 30, ist ein mäßig begabter Musiker, der sein Instrument verabscheut, klassische Musik hasst und Dirigenten für überflüssig hält. Auch seine heimliche Liebe zur Sopranistin Sarah gleicht eher einer nicht gelebten Lust eines zutiefst gehemmten Mannes. Immer wenn sie auf der Bühne steht, spielt er besonders schön und fehlerfrei, was sie natürlich nicht bemerkt. Sein größter Traum ist es, einmal mitten in einer Vorstallung laut „Sarah“ in den Saal zu rufen. Und fristlos entlassen zu werden. Er leidet nämlich auch noch darunter, unkündbar zu sein. Aber vermutlich wird er auch morgen wieder alleine in seinem Zimmer sitzen und mit reichlich Bier gegen seinen Frust antrinken.
Was Patrick Süskinds Monolog so besonders macht, ist das Kunststück, eine zunächst unsympathische Figur so liebevoll zu zeichnen, dass man sie ins Herz schließen muss, weil man sich selbst wiedererkennen kann in all seinen ungelebten Träumen.