Für Camille Saint-Saëns selbst war sein „Karneval der Tiere“ nichts als ein Gelegenheitswerk, das er überhaupt nicht ernst nahm, veröffentlichen wollte er es nicht. Dennoch ist er heute und schon lange sein berühmtestes Werk. Die verschiedenen Tiere werden eben wunderbar humorvoll durch Töne vorgestellt, die Musik ist spritzig und unterhaltsam. Für kleine und große Zuhörer ist das Werk daher nach wie vor ein großer Spaß. Nicht zu vergessen ist dabei natürlich die wohl berühmteste Nummer, der „Schwan“, den das Cello mit einer bezaubernden Melodie zur Klavierbegleitung darstellt und der in majestätischer Ruhe über das Wasser zu gleiten scheint.

Bei den Gezeitenkonzerten wird unter der Regie von Sascha und Sebastian Reckert eine neue Fassung gezeigt, in der die Titel und musikalischen Inhalte der einzelnen Musikstücke fantasiereich und pointiert interpretiert werden. Sie kommt ganz ohne Worte aus, doch drei Darsteller oder Clowns „erzählen“ dennoch eine Geschichte zur Musik. Sie spielen mit dem Publikum, finden ein Paket mit einem geheimnisvollen Schlüssel und folgen den „Anweisungen“ des Komponisten Camille Saint-Saëns. Was sich daraus entwickelt, gilt es in diesem Familienkonzert im Zollhaus Leer zu entdecken, bei dem der „Karneval“ ergänzt wird durch Auszüge aus den „Kinderspielen“ eines anderen Franzosen, Georges Bizet. Für eine hochkarätige musikalische Umsetzung sorgen die Musiker des Fabergé-Quintetts und des NDR Elbphilharmonie Orchesters aus Hamburg.