
Wirtschaftsminister: Erdgas wird noch gebraucht
Hannover (dpa/lni) – Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat die geplante Gasförderung vor der Nordseeinsel Borkum verteidigt. «Wir brauchen Erdgas für die Übergangszeit», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch vor dem Landtag, an den Aktivisten von Greenpeace am Morgen riesige Protestbanner gegen das Vorhaben gehängt hatten. Entscheidend sei die fachliche Entscheidung, ob die Gasförderung schützenswerte Natur oder die Insel beeinträchtige, sagte Lies. In dem Fall könne die Förderung dort nicht stattfinden.
Der Minister betonte jedoch, dass wegen des Ukraine-Kriegs grundsätzlich auch Gas für die Energieversorgung benötigt werde. «Ein Stück weit habe ich das Gefühl, in der Gesellschaft entsteht der Eindruck, wir haben gar kein Problem mehr. Doch, wir laufen mitten in das nächste Problem rein, den nächsten Winter. Deswegen müssen wir die Gasversorgung sicherstellen», sagte Lies.
Die mögliche Förderung vor Borkum könne zwar nur einen Bruchteil der Gasversorgung Deutschlands abdecken. In Summe mit weiteren Gasprojekten könne sie aber zur Versorgungssicherheit beitragen.
Der SPD-Politiker kritisierte zudem das Vorgehen von Greenpeace. «Den Landtag mit Bannern zu versehen, geht aus meiner Sicht einen Schritt zu weit, weil ich finde, da bedarf es auch eines gewissen Respekts dem Parlament gegenüber», sagte Lies.