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Niedersachsen Stemmt Sich Gegen Artensterben

Niedersachsen stemmt sich gegen Artensterben

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Hannover (dpa/lni) – Das Land Niedersachsen will Millionen in den Schutz bedrohter Arten stecken. Unwiederbringliche Arten müssten gerettet werden, sagte Umweltminister Christian Meyer am Montag zur neuen Artenschutz-Offensive. «Wir haben keine Zeit zu verlieren.» Dazu erhöhe der Bund die Mittel für den Sonderrahmenplan Insektenschutz um 3,7 Millionen Euro, das Land schieße 2,5 Millionen Euro zu: «Damit stehen mehr als sechs Millionen Euro noch dieses Jahr für den Artenschutz zusätzlich zur Verfügung», sagte der Grünen-Politiker. Bundes- und landesweit gingen die Bestände an Insekten und Wiesenvögeln teils um bis zu 80 Prozent zurück.

Etwa die Hälfte der für die bestehenden «Roten Listen» untersuchten heimischen Arten in Niedersachsen gilt den Angaben zufolge als gefährdet, zahlreiche Arten seien vom Aussterben bedroht. Die Vogelbestände in der Agrarlandschaft seien seit der Jahrtausendwende um rund 40 Prozent geschrumpft, sagte Meyer. «Die Geschwindigkeit der Aussterberate von Arten und die Lebensraumzerstörung war nie größer und ist in weiten Teilen menschengemacht.»

Erstes Ziel der niedersächsischen Offensive aus Fachbehörden, Umweltverbänden und Wissenschaft ist es den Angaben zufolge, möglichst umfangreiche Daten der bedrohten Arten zu erfassen. Bis 2026 sollen demnach zwölf «Rote Listen» aktualisiert werden – zunächst für Amphibien, Reptilien, Fledermäuse, Säugetiere, Heuschrecken, Wildbienen, Schmetterlinge sowie für Fische, Rundmäuler und Großkrebse. Für Libellen sei dies bereits 2020 geschehen, für Brutvögel ein Jahr später. Für hochgradig gefährdete Arten wie die Orchideen-Art Frauenschuh, Luchs, Kiebitz oder Feldhamster sollten spezielle Artenschutzprogramme entstehen.

Olaf von Drachenfels vom Nabu Niedersachsen betonte, wichtig sei eine dauerhafte Personal- und Finanzausstattung: «Wenn mit entsprechenden Mitteln geltendes Recht konsequent umgesetzt werden würde, wären wir einen großen Schritt weiter – auch, um neben Arten deren Lebensräume zu schützen.» Die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Susanne Gerstner, sagte: «Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise die zweite globale Herausforderung.» Notwendig seien Schutzgebiete – Natur- und Artenschutz müssten «absoluten Vorrang haben vor Nutzungsinteressen».

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