
Schulnoten ab Klasse 3: Bremer Spitzenkandidaten streiten
Bremen (dpa) – Wenige Tage vor der Bremer Bürgerschaftswahl haben sich die Spitzenkandidaten einen Schlagabtausch zum Thema Schulnoten geliefert. Während CDU, FDP und Bürger in Wut (BIW) die Einführung von Noten ab Klasse 3 im kleinsten Bundesland forderten, lehnten SPD, Grüne und Linke dies erneut ab.
Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) sagte bei der von Radio Bremen moderierten und online übertragenen Diskussion am Montagabend, Noten demotivierten die Kinder. Schriftliche Bewertungen hätten mehr Aussagekraft als Noten, betonte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) unterstrich, Noten böten nur eine «Scheinobjektivität». Die Grundschulen hätten jedoch jederzeit die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie Noten vergeben wollten.
CDU-Spitzenkandidat Frank Imhoff sagte, er wolle gar nicht, dass die schriftlichen Bewertungen in den Zeugnissen verschwinden. Die Ziffern-Noten sollten zusätzlich gegeben werden. «Wir glauben nämlich, dass sich das glänzend ergänzt», sagte er. Auch in Niedersachsen würden ab der 3. Klasse Noten vergeben. FDP-Spitzenkandidat Thore Schäck sagte, er als Muttersprachler verstehe oftmals die schriftlichen Bewertungen gar nicht.
Am Sonntag sind die Bremerinnen und Bremer aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Bei Umfragen bezeichneten die Befragten Bildung als eines der wichtigsten Themen.