
Niedersachsen werden zu nicht angezeigten Straftaten befragt
Hannover (dpa/lni) – In Niedersachsen beginnt die nächste Dunkelfeldstudie. 40.000 zufällig ausgewählte Menschen über 16 Jahren werden unter anderem zu nicht angezeigten Straftaten und ihrem persönlichen Sicherheitsempfinden befragt, wie das zuständige Landeskriminalamt am Montag mitteilte. Ein besonderes Augenmerk der freiwilligen Befragung liege in diesem Jahr zudem auf dem Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei – und ob es etwa durch Verschwörungserzählungen gelitten habe.
Die Teilnehmer werden von Dienstag an per Brief angeschrieben und haben acht Wochen lang Zeit, zu antworten. In den vergangenen Jahren haben meist um die 45 Prozent der Angeschriebenen an der zweijährlichen Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse würden unter anderem bei der polizeilichen Schwerpunktsetzung oder der Anpassung von Präventionsprogrammen herangezogen werden, hieß es.
Die anonyme Erhebung ermögliche es, über das sogenannte Hellfeld der angezeigten Straftaten hinauszuschauen, sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Sie nehme zudem persönlich eine gewisse Unruhe in der Gesellschaft war. «Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich durch eine veränderte Arbeitswelt, aber auch durch Krisen wie die Corona-Pandemie und Putins Angriffskrieg auf die Ukraine verunsichert.» Ein Teil der Studie werde sich deshalb auch diesen Themen widmen.