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Marinemuseum feiert 25-jähriges Bestehen

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Wilhelmshaven (dpa/lni) – Mit einem großen Festprogramm feiert das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven an diesem Wochenende sein 25-jähriges Bestehen. Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher kommen seit 1998 jedes Jahr in das Haus mit dem angeschlossenen Museumshafen an der maritimen Meile am Südstrand der Jadestadt, wie das Museum mitteilte. Am Samstag lädt das Marinemuseum zu einem Tag der offenen Tür mit verschiedenen Führungen, einem Modellworkshop und einer Museumsrallye. Bereits am Freitagabend sollte es einen Festakt geben. Das Marinemuseum zeigt die wechselvolle Geschichte der verschiedenen deutschen Marinen im Spiegel von Politik, Kultur und Gesellschaft von 1848 bis in die Gegenwart.

Zur Jubiläumsfeier am Samstag wird nach rund eineinhalb Jahren auch der frisch restaurierte Segler «Nordwind» zurück in Wilhelmshaven erwartet. Das Traditionsboot, das einst als Seemannschaftschulboot diente, stehe symbolisch für das Spektrum des Marinemuseums, sagte Museumsleiter Stephan Huck. Zum einen sei der Segler ein «museales Objekt», zum anderen diene es auch der aktiven Wissensvermittlung. «Auf der Nordwind kann man Seemannschaft erleben, man kann mit ihr zur See fahren und erleben, was es bedeutet, bei Windstärke vier über die Nordsee nach Helgoland zu fahren.»

Das Angebot des Marinemuseums, das seit 2002 von einer privaten Stiftung getragen und auch vom Bundesverteidigungsministerium unterstützt wird, wurde in den vergangenen Jahren stark erweitert. Nicht nur der Bestand im Museumsgebäude, sondern auch der Museumshafen ist mit der Zeit gewachsen: Neben dem von Beginn an ausgestellten U-Boot «U10» und dem ehemaligen Minenjagdboot «Weilheim» kamen mit der Zeit etwa auch der Lenkwaffenzerstörer «Mölders» und das Schnellboot «Gepard» zur Museumsflotte hinzu.

Die Kombination von drinnen und draußen – den Ausstellungen im Museum und den Museumschiffen im Hafen – mache für viele Gäste einen Besuch im Marinemuseum aus, sagte Huck. «Ungebrochen ist tatsächlich das sehr starke Interesse an den Museumsbooten und -schiffen.» Einzutauchen in die Technik und in den fremden Marinealltag an Bord fasziniere viele.

Das Museum ist auch eng mit der Geschichte Wilhelmshavens verbunden: 1853 wurde der Grundstein für die Gründung der Stadt gelegt, als das Königreich Preußen das Land am Jadebusen vom Großherzogtum Oldenburg für den Bau eines Kriegshafens abkaufte. Bis heute ist Wilhelmshaven der größte Marine- und Bundeswehrstandort in Deutschland.

Mit der Zeit habe sich das Interesse der Museumsbesucher allerdings auch gewandelt. Nach wie vor sei das Interesse am Zweiten Weltkrieg groß, es dominiere aber nicht mehr. «Was wir aus Besucherbefragungen wissen ist, dass gerade die selbsterlebte Vergangenheit im Fokus steht», sagte Historiker Huck. Die vergangenen 30 Jahre und die Geschichte der Bundesrepublik interessiere ein breites Publikum.

Das Marinemuseum setzte auch deshalb in Sonderausstellungen zuletzt auf marinehistorische Themen im Spiegel der Zeitgeschichte: Zuletzt war etwa in Kooperation mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum eine Ausstellung zu giftiger Kriegsmunition in der Nordsee zu sehen. «Marinegeschichte ist nicht nur Schlachtengeschichte», betonte Huck. Zudem nutzt das Museum interaktive Angebote, etwa szenische Lesungen von Matrosentagebüchern oder einen Escape Room auf der «Mölders».

«Der nächste Entwicklungsschritt steht jetzt bevor. Wir sind mittendrin, dass wir das Haus erweitern», sagte Huck mit Blick auf eine seit 2018 laufende Neuausrichtung. Die Dauerausstellung soll neu konzipiert werden. Außerdem sollen die Schiffe im Museumshafen neu geordnet und ein Museumsdepot soll gebaut werden. Erste Bauarbeiten könnten schon im kommenden Jahr starten. Der Umbau mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich soll 2027 abgeschlossen werden.

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