
Linke erwartet Fortsetzung von Rot-Grün-Rot in Bremen
Berlin (dpa) – Die Linke hofft nach ihrem Wahlerfolg in Bremen auf eine weitere Regierungsbeteiligung im Land und auf Rückenwind bundesweit. «Es ist ein Grund zur Freude für die gesamte Partei», sagte der Bundesvorsitzende Martin Schirdewan am Montag in Berlin. Die Bremer Spitzenkandidatin Kristina Vogt zeigte sich zuversichtlich, dass die Wahlsiegerin SPD das Bündnis mit Grünen und Linken fortsetzen werde.
Die Stimmung bei den Sozialdemokraten gehe eher in diese Richtung als zu einer großen Koalition, sagte Vogt. Dass Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) auch mit der CDU sondieren wolle, sei möglicherweise eine taktische Frage. Die Linke werde selbstbewusst in Sondierungsgespräche gehen, auf eigene Punkten wie den sozialen Wohnungsbau pochen und sich «nicht unter Wert verkaufen».
Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen wurde die SPD einer amtlichen Hochrechnung des Landeswahlleiters zufolge mit 29,9 Prozent stärkste Kraft. Die CDU lag bei 25,7 Prozent, die Grünen bei 11,7 Prozent der Stimmen. Die Linke erreichte demnach 11,2 Prozent, in etwa genauso viel wie 2019.
In der Partei stiftet das nach einer Serie von Misserfolgen bei der Bundestags- und diversen Landtagswahlen und dem Dauerstreit über eine mögliche Abspaltung der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht wieder Hoffnung. Die Bremer Co-Spitzenkandidatin Claudia Bernhard führte das gute Ergebnis auf «pragmatische Politik» der Linken zurück. Als Erfolg wertete sie unter anderem Verbesserungen in der Wohn- und Versorgungsstruktur und die hohe Impfquote während der Corona-Pandemie.