
JVA-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Gewalt vor Gericht
Meppen (dpa/lni) – Ein Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) Meppen muss sich ab heute vor dem Amtsgericht für mutmaßliche Gewalt gegen einen Häftling verantworten. Dem 55–jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, den Strafgefangenen in den Bereich des Unterbauchs getreten zu haben, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Der Tritt soll einen Bluterguss und Schmerzen in den Hoden verursacht haben.
Vor dem Auftakt kritisierte die Betroffenenberatung Niedersachsen, dass das Verfahren erst mehr als eineinhalb Jahre nach dem Angriff beginne. «Dadurch ist der Betroffene gezwungen, sich viele Monate nach der Gewalttat erneut damit auseinanderzusetzen», sagte die Beratungssprecherin Marie Kortmann. Der Angriff belaste ihn immer noch sehr schwer, sagte sie.
Die Anlaufstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Niedersachsen berichtete vorab auch von einem anonymen Brief mit Hinweisen darauf, dass der Schwarze aus rassistischen Gründen in der JVA angegriffen worden sein könnte.