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CDU Fordert Tempo Für Mehr Lehrkräfte An Den Schulen

CDU fordert Tempo für mehr Lehrkräfte an den Schulen

Hannover (dpa/lni) – Die CDU wirft Niedersachsens rot-grüner Landesregierung Tatenlosigkeit angesichts des weit verbreiteten Lehrkräftemangels vor. Die Zeit des reinen Ideenaustauschs müsse jetzt vorbei sein, forderte die CDU-Abgeordnete Anna Bauseneick am Donnerstag im Landtag. «Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen an allen Ecken und Enden Lehrkräfte», sagte die Bildungspolitikerin. «Das Land, die Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern und Kinder müssen endlich Taten sehen und die angekündigten Verbesserungen spüren können, anstatt andauernd nur von ihnen zu hören.»

Tatsächlich ist die Unterrichtsversorgung im Land so schlecht wie seit Beginn der Erfassung vor 20 Jahren nicht. Der aus dem Verhältnis von Schülern und Lehrerstunden ermittelte Wert lag Anfang September 2022 bei 96,3 Prozent (Vorjahr: 97,4 Prozent). Der Gewerkschaft GEW zufolge fehlen den Schulen rund 10.000 Beschäftigte, davon etwa 7000 Lehrkräfte.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hatte angekündigt, sie wolle kurzfristig mit Entlastungspersonal gegensteuern – dazu könnten IT-Helfer und Sozialpädagogen zählen. Längerfristig soll vom kommenden Jahr an zudem die Bezahlung von Grund-, Haupt- und Realschullehrern auf das Niveau von Gymnasiallehrern angehoben werden. Außerdem werden mehr Studienplätze angestrebt sowie eine bessere Planung, wie viele Lehrkräfte wann und wo benötigt werden.

Die CDU-Fraktion brachte nun ihrerseits 21 Vorschläge ein, die helfen sollen, die Unterrichtsversorgung zu verbessern. Dazu zählt die Anhebung der Bezahlung der Lehrkräfte schon von diesem Sommer an. Außerdem sollten unter anderem ein berufsbegleitendes Studium für Quereinsteiger eingeführt und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse vereinfacht werden. Der CDU-Antrag wurde zur weiteren Beratung an die Landtagsausschüsse verwiesen.

Abgeordnete der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen hielten der CDU-Kritik entgegen, es werde längst daran gearbeitet, den Lehrkräftemangel zu lindern. So sagte der Grünen-Abgeordnete Pascal Mennen, die CDU versuche vom Beifahrersitz aus eine Richtung vorzugeben, die die Regierung ohnehin eingeschlagen habe.

Der SPD-Abgeordnete Brian Baatzsch räumte ein, die aktuelle Situation sei alarmierend. Allerdings sehe die Regierung dem nicht tatenlos zu, sondern arbeite intensiv zum Beispiel an der besseren Bezahlung und an der Einbindung ausländischer Lehrkräfte.

Harm Rykena von der AfD warnte indes, höhere Gehälter für die Lehrkräfte an den Grundschulen könnten auch den Trend zur Teilzeit weiter verstärken. Er schlug vor, stattdessen die Belastung zu senken, indem der Ganztagsunterricht zurückgefahren und durch eine Hortbetreuung ersetzt werde.

Der Vorsitzende des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL), Torsten Neumann, sagte, dass auf die Ankündigungen der Landesregierung endlich Taten folgen müssten. Die angekündigten hundert zusätzlichen Stellen für pädagogische Fachkräfte zur Unterstützung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf seien zwar wichtig und gut, aber bei 2700 Schulen in Niedersachsen «weniger als ein Tropfen auf dem sprichwörtlichen heißen Stein».

Derzeit wechselten Lehrkräfte aus Niedersachsen wegen der schlechten Besoldung noch in Bundesländer, wo alle bereits A13 wie Gymnasiallehrer erhielten. Niedersachsen benötige aber dringend und sofort neue Lehrkräfte.

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